Der Eintritt kostete fünfzig Pfennige, als ich dieses Gesamtkunstwerk einer
kritischen Würdigung unterzog. Ob dies angemessen ist, hängt von der Sichtweise ab.
Für den, der darauf angewiesen ist, mag es zu teuer sein. Im kulturellen Kontext ist dieser
Preis lachhaft niedrig. Für eine Aufführung von "Warten auf Godot" muß man mehr
Geld ausgeben, dabei überkommt einem hier fast das gleiche Gefühl. Man bekommt sogar
Musik vorgespielt, damit die Zeit kurzweiliger wird. Darauf, daß die Zeit schnell vergeht,
muß man hier gefaßt sein. Nach zwanzig Minuten ertönt ein Warnsignal. Das bedeutet
aber nur, daß dann die automatische Tür plötzlich aufgeht. Wer länger zu haben
möchte, sollte eventuell nochmal Geld einwerfen.
Für Rollstuhlfahrer sind diese High-End-Toiletten ein Segen. Besonders praktisch
sind sie aber für Feuerstuhlfahrer. Man kann direkt hineinfahren. Je nach Geschick braucht man
drinnen nichtmal abzusteigen. Vermißt habe ich den Hinweis, ob es sich um eine Damen- oder
Herrentoilette handelt. Dann hätte man zwei davon nebeneinander aufstellen müssen, was
einen zusätzlichen architektonischen Reiz bedeutet hätte. Vielleicht hat der Platz nicht
gereicht.
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